Trotz eines deutlichen 4:1-Siegs im Nations-League-Spiel gegen Österreich hat Bundestrainer Christian Wück klare Kritik an der Leistung seiner Mannschaft geübt. Besonders der schwache Beginn und das frühe Gegentor in der 3. Minute ärgerten den 51-Jährigen. „Wir waren überhaupt nicht aggressiv“, so Wück nach dem Spiel in Nürnberg. Doch die zweite Halbzeit bot einen Hoffnungsschimmer, als die deutsche Mannschaft ihre Stärke wiederfand. Im Fokus der Kritik standen die vielen Abspielfehler und verlorenen Zweikämpfe in der ersten Hälfte.
Wück kritisiert schwachen Auftakt
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft zeigte zu Beginn des Spiels gegen Österreich eine erschreckend schwache Leistung. Bereits in der 3. Spielminute kassierten die DFB-Frauen ein vermeidbares Gegentor durch Annabel Schasching. Der Konter der Österreicherinnen entblößte die deutsche Abwehr, und Schasching nutzte die Gelegenheit, um zur frühen Führung zu treffen. Ein ärgerlicher Fehler, der Wück noch lange nach dem Spiel auf dem Herzen lag. „Das ärgert mich jetzt noch maßlos“, erklärte er.
„Wir haben wenig Leidenschaft auf dem Platz gezeigt und waren in den Zweikämpfen nicht intensiv genug“, analysierte der Bundestrainer den ersten Durchgang. Für Wück war das frühe Gegentor ein klarer Weckruf, aber auch ein Indiz dafür, dass die deutsche Mannschaft an ihrer Defensivarbeit arbeiten muss, um derartige Fehler künftig zu vermeiden.
Fehlende Konstanz und Sicherheit
Wück stellte im Anschluss an das Spiel klar, dass seine Mannschaft dringend an der Konstanz arbeiten müsse. Die Fehler im ersten Abschnitt – vor allem die vielen verlorenen Zweikämpfe und Abspielfehler – dürften bei einem Turnier wie der bevorstehenden Europameisterschaft nicht wiederholt werden. „Da muss man sich keine großen Gedanken machen, wie weit es bei der EM geht, wenn wir weiterhin solche Leistungen zeigen“, erklärte der Trainer.
Trotz der kritischen Worte zeigte Wück auch Verständnis für die junge Mannschaft und betonte, dass der Weg zu einer stabileren Leistung kontinuierlich fortgesetzt werden müsse. Doch er stellte auch klar: „Wir müssen die Sicherheit in den Zweikämpfen wiederfinden.“
Wück lobt das zweite Gesicht der Mannschaft
Die zweite Halbzeit gegen Österreich brachte dann das „andere Gesicht“ der deutschen Fußballerinnen, wie Wück es nannte. Nach der Pause steigerte sich das Team deutlich und setzte sich mit einer starken Leistung durch. Tore von Laura Freigang (39. Minute), Linda Dallmann (55.), Giovanna Hoffmann (70.) und Vivien Endemann (82.) sicherten den verdienten Sieg vor 14.394 Zuschauern in Nürnberg. Besonders die Tore von Hoffmann und Endemann, die ihre ersten Treffer im DFB-Trikot erzielten, freuten den Bundestrainer.
„Es war eine deutliche Steigerung in der zweiten Halbzeit, aber das Team muss auch in den ersten Minuten eines Spiels mit mehr Energie starten“, so Wück. Die Mannschaft habe sich nach dem schwachen Beginn gut erholt, doch die Leistung dürfe nicht nur in den späteren Minuten abgerufen werden.
Zukunftsaussichten für die DFB-Frauen
Die DFB-Frauen reisen mit gemischten Gefühlen in Richtung Europameisterschaft in der Schweiz. Zwar zeigten sie ihre Stärke in der zweiten Halbzeit, doch Wück weiß, dass die Mannschaft eine stabilere Leistung über die gesamte Spielzeit hinweg benötigt, um bei der EM erfolgreich zu sein. „Es wird nicht reichen, nur ab der 30. oder 40. Minute gut zu spielen. Wir müssen über die gesamte Spielzeit hinweg konstant bleiben“, forderte der Bundestrainer.
Die Mannschaft hat noch viel Arbeit vor sich, insbesondere in der Defensive und im Umgang mit Drucksituationen. Dennoch gibt es genügend Gründe zur Zuversicht, insbesondere die starke zweite Halbzeit gegen Österreich.
Fazit: Ein Sieg mit gemischten Gefühlen
Obwohl der 4:1-Sieg gegen Österreich aus sportlicher Sicht ein voller Erfolg war, bleibt der bittere Nachgeschmack des schwachen Beginns. Wück hat die richtigen Worte gefunden, um seine Mannschaft auf die bevorstehenden Herausforderungen vorzubereiten. Die DFB-Frauen müssen ihre Defizite in der Defensive und in der Konstanz angehen, wenn sie bei der Europameisterschaft im Sommer erfolgreich sein wollen.
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