Warnstreiks an Flughäfen: Was Reisende am Montag erwartet

Frankfurt/Main, 09.03.2025 – Verdi ruft zu Warnstreiks an 13 deutschen Flughäfen auf
Mehr als 500.000 Passagiere müssen am Montag mit erheblichen Reiseverzögerungen und Flugausfällen rechnen. Die Gewerkschaft Verdi hat zu einem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen, der die größten deutschen Flughäfen betreffen wird. Was Reisende wissen müssen, um sich auf die Warnstreiks vorzubereiten und wie sie ihre Rechte wahrnehmen können, erfahren Sie hier.

Wo und Wann wird gestreikt?

Am Montag, den 10. März 2025, wird zwischen 0.00 und 23.59 Uhr das Flughafenpersonal in mehreren Städten in Deutschland bestreikt. Die Flughäfen München, Stuttgart, Frankfurt, Köln/Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Bremen, Hamburg, Berlin-Brandenburg sowie Leipzig-Halle sind betroffen. Zusätzlich wird auch das Luftsicherheitspersonal an den Flughäfen Weeze bei Düsseldorf und Karlsruhe/Baden-Baden in den Streik eintreten.

Wie groß sind die Auswirkungen?

Die Auswirkungen auf den Flugverkehr sind massiv. Laut dem Flughafenverband ADV könnten mehr als 3.400 Flüge ausfallen, was rund 510.000 Passagiere betrifft. ADV-Geschäftsführer Ralph Beisel bezeichnete die Situation als ein „Horrorszenario“ für Reisende, da elf große Flughäfen gleichzeitig bestreikt werden. In Frankfurt am Main, dem größten Flughafen Deutschlands, ist der Flugbetrieb weitgehend zum Erliegen gekommen. Passagiere sollten laut den Flughafenbehörden auf keinen Fall zum Flughafen kommen, da der gesamte Ablauf für den Flugbetrieb gestört sein wird.

Was passiert, wenn mein Flug betroffen ist?

Reisende, deren Flüge aufgrund des Streiks abgesagt wurden, können sich auf eine Umbuchung auf einen anderen Flug freuen. Fluggesellschaften bieten oft auch alternative Beförderungsmöglichkeiten wie Zugfahrkarten an, besonders bei innerdeutschen Flügen. Es wird empfohlen, regelmäßig die Webseiten der Flughäfen und Airlines zu überprüfen, um aktuelle Informationen über den Flugstatus zu erhalten.

Falls Passagiere längere Zeit am Flughafen warten müssen, sind Fluggesellschaften verpflichtet, Betreuungsleistungen wie Mahlzeiten und Snacks bereitzustellen.

Welche Rechte habe ich bei einem Flugausfall?

Flugpassagiere haben bei Verspätungen von mehr als drei Stunden oder bei Flugausfällen aufgrund des Streiks Anspruch auf alternative Beförderung. Die EU-Fluggastrechte-Verordnung sieht zudem Entschädigungen von 250 bis 600 Euro vor, wenn die Verspätung erheblich ist. Allerdings hängt der Anspruch auf Entschädigung davon ab, wer streikt. Wenn etwa Flughafenpersonal streikt, könnten Entschädigungen schwierig zu erhalten sein. Sollte jedoch das Airline-Personal in den Streik treten, ist eine Entschädigung wahrscheinlicher.

Warum gibt es diese Warnstreiks?

Die Warnstreiks sind Teil der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst zwischen den Gewerkschaften und den Arbeitgebern von Bund und Kommunen. Um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen, fordert die Gewerkschaft Verdi unter anderem eine Gehaltserhöhung von acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeberseite lehnt diese Forderungen ab, da sie hohe Zusatzkosten für die Kommunen verursachen würden. Die Verhandlungen werden voraussichtlich am 14. März in Potsdam fortgesetzt.

Was will Verdi erreichen?

Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst eine spürbare Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen. Besonders der Wunsch nach mehr Freizeit (drei zusätzliche Tage) und einer deutlichen Gehaltserhöhung spielt in den Verhandlungen eine zentrale Rolle. Verdi argumentiert, dass die Arbeitnehmer in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten und unter erhöhtem Arbeitsdruck eine angemessene Entlohnung und bessere Arbeitsbedingungen verdienen.

Wie geht es nach dem Streik weiter?

Es bleibt abzuwarten, ob die Verhandlungen am 14. März zu einem Durchbruch führen. Sollte eine Einigung erzielt werden, könnten die Warnstreiks zunächst beendet sein. Allerdings ist unklar, ob dies zu einem dauerhaften Ende der Streikmaßnahmen führt. In einigen Bundesländern werden auch nach Montag noch andere Branchen betroffen sein. In Düsseldorf etwa wird zusätzlich auch die Rheinbahn bestreikt.

Sind am Montag nur Flughäfen betroffen?

Obwohl die Warnstreiks insbesondere die Flughäfen betreffen, sind auch andere öffentliche Dienste in einigen Regionen betroffen. In Hamburg beispielsweise sind auch Kliniken, Kitas und die Stadtreinigung betroffen. Diese landesweiten Warnstreiks zeigen, wie intensiv der Druck auf die Arbeitgeber im öffentlichen Dienst ist.

Die Warnstreiks am Montag, den 10. März, haben weitreichende Folgen für Flugreisende in Deutschland. Reisende sollten sich auf erhebliche Beeinträchtigungen des Flugverkehrs einstellen und ihre Reisepläne gegebenenfalls anpassen. Weitere Streiks und Tarifverhandlungen sind in den kommenden Tagen zu erwarten. Um aktuelle Informationen zu erhalten, sollten Passagiere regelmäßig die Webseiten der Flughäfen und Fluggesellschaften konsultieren.

Weitere Informationen finden Sie auch auf der Düsseldorfer Zeitung.

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