Die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen steht auf der Kippe. Israelische Behörden drohen mit der Wiederaufnahme von Kampfhandlungen, falls die Hamas die Geiseln nicht bald freigibt. Israels Verteidigungsminister Israel Katz erklärte, man werde nur noch wenige Tage verhandeln. Der Druck auf die Verhandlungen steigt, während in Kairo ein Gipfel zur Zukunft Gazas stattfindet.
Israelische Drohung: Wiederaufnahme der Kämpfe
Die Verhandlungen über die Geiselnahme stehen derzeit an einem kritischen Punkt. Israel fordert die Hamas zur Freilassung der Geiseln, die nach israelischen Angaben noch immer in deren Gewalt sind, und fordert die Fortsetzung der Waffenruhe als Gegenleistung. Verteidigungsminister Katz betonte: „Wenn die Hamas nicht bald die Geiseln freilässt, werden die Tore Gazas geschlossen und die Tore zur Hölle geöffnet.“ Diese scharfe Drohung lässt darauf schließen, dass Israel zu härteren Maßnahmen bereit ist, wenn keine Einigung erzielt wird.
Israel fordert die Rückgabe von 24 Geiseln und 35 Leichen, die von der Hamas festgehalten werden. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hatte vorgeschlagen, die Waffenruhe bis Mitte April fortzusetzen, falls alle verbleibenden Geiseln übergeben werden. Die Hamas besteht hingegen auf sofortigen Verhandlungen über die zweite Phase der Vereinbarung, die einen Truppenabzug Israels und ein Ende des Kriegs umfasst.
Israel bereitet weitere Maßnahmen vor
Sollte es in den kommenden Tagen zu keiner Lösung kommen, so berichtet die „Jerusalem Post“, bereitet sich Israel darauf vor, weitere drastische Maßnahmen zu ergreifen. Israel könnte die Wasser- und Stromversorgung für den Gazastreifen abstellen und auch den Zugang für Hilfslieferungen weiter einschränken. Diese Maßnahmen würden insbesondere die palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen hart treffen.
Die israelische Regierung bereitet sich darauf vor, die Kämpfe im Gazastreifen in etwa anderthalb Wochen wieder aufzunehmen, falls keine Einigung erzielt wird. Katz erklärte, dass Israel die Hamas mit „Kräften und Methoden konfrontieren wird, denen sie noch nie begegnet sind“. Eine neue Lieferung schwerer Bomben aus den USA wird zurzeit in Israel erwartet.
Verhandlungen stocken – Hoffnung auf Einigung?
Laut israelischen Medien stagnieren die Gespräche. Trotz der Ablehnung des Witkoff-Vorschlags durch die Hamas zeigt sich Israel bereit, noch einige Tage weiter zu verhandeln. Israelische Beamte vermuten jedoch, dass die Hamas auch ohne formelle Zustimmung zum Vorschlag bereit sein könnte, Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge freizulassen. Es bleibt abzuwarten, ob eine Einigung erzielt wird, und welche Bedingungen Israel und die Hamas letztlich akzeptieren.
Die Gespräche bleiben angespannt, und es gibt weiterhin viele offene Fragen. Israel steht unter Druck, was es bereit ist, als Gegenleistung für die Freilassung der Geiseln zu akzeptieren.
Gipfeltreffen in Kairo: Zukunft des Gazastreifens
Währenddessen findet in Kairo ein Gipfeltreffen statt, bei dem arabische Staats- und Regierungschefs über den Wiederaufbau des Gazastreifens beraten. Das Treffen soll auch eine Antwort auf die umstrittenen Pläne von US-Präsident Donald Trump bieten, der eine „Umsiedlung“ der Palästinenser nach Ägypten und Jordanien ins Spiel gebracht hatte. Diese Äußerungen hatten in der arabischen Welt große Empörung ausgelöst und zu weltweiten Protesten geführt.
Die Vereinten Nationen schätzen die Kosten für den Wiederaufbau des Gazastreifens auf 53 Milliarden US-Dollar. Es bleibt jedoch unklar, wer die Kontrolle und Sicherheit im Gazastreifen nach einem möglichen Friedensabkommen übernehmen würde. Der Gazastreifen liegt nach den verheerenden Kämpfen in Trümmern.
Ausmaß der Zerstörung und Verluste
Der Krieg, der am 7. Oktober 2023 nach einem massiven Terrorangriff durch die Hamas begann, hat bereits massive Verluste auf beiden Seiten verursacht. Über 1.200 Israelis wurden getötet, und mehr als 250 weitere Menschen wurden als Geiseln genommen. In Gaza haben laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 48.300 Menschen ihr Leben verloren. Diese Zahl wird von den Vereinten Nationen als glaubwürdig angesehen, auch wenn sie nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterscheidet.
Der Wiederaufbau des Gazastreifens wird als eine der größten Herausforderungen in der Region betrachtet. Die arabische Welt, die Palästinenser und die internationale Gemeinschaft müssen in den kommenden Wochen und Monaten eine tragfähige Lösung finden, um den Konflikt zu beenden und den zerstörten Küstenstreifen wiederaufzubauen.
Weiterhin schwierige Verhandlungen und ein ungewisses Ende
Die Waffenruhe im Gazastreifen bleibt angespannt, und die Verhandlungen über die Geiseln sind in einer entscheidenden Phase. Die Drohung Israels, die Kämpfe wieder aufzunehmen, erhöht den Druck auf die Hamas, während die internationale Gemeinschaft weiterhin nach Lösungen sucht, um den Wiederaufbau der Region zu ermöglichen. Wie es weitergeht, bleibt unklar, und alle Seiten müssen nun schwierige Entscheidungen treffen.
Weitere Informationen und Entwicklungen zu diesem Thema finden Sie auf der Düsseldorfer Zeitung.