Rodungssaison beendet – Aktivisten verweilen im Sündenwäldchen

Letzte Bäume am Tagebau Hambach bleiben vorerst stehen – RWE fordert Aktivisten zum Verlassen auf

Kerpen – Die Rodungssaison am Tagebau Hambach ist offiziell beendet. Die RWE Power AG hat nach eigenen Angaben nahezu alle Bäume für den Kiesabbau gefällt. Auf einer Restfläche von weniger als einem Hektar stehen jedoch noch einige Bäume. Dort halten sich seit Wochen Aktivisten in selbstgebauten Baumhäusern auf, um gegen die Abholzung zu protestieren.

Letzte Bäume bleiben bis zur nächsten Rodungssaison

RWE teilte mit, dass die verbliebenen Bäume erst in der kommenden Rodungssaison gefällt werden. Aufgrund des Naturschutzes dürfen Baum- und Straucharbeiten nur zwischen dem 1. Oktober und dem 28. Februar stattfinden. Naturschützer und Klimaschutzgruppen organisieren weiterhin regelmäßige Protestaktionen, darunter Spaziergänge durch das Gebiet in Kerpen-Manheim.

Kiesabbau für Stabilisierung des Hambacher Sees

Der Energiekonzern plant, am Rand des Tagebaus Kies abzubauen. Dieser soll zur Stabilisierung der Böschung des künftigen Hambacher Sees dienen. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster hat das Vorhaben bestätigt. Ab 2030 soll das ehemalige Tagebauloch mit Wasser aus dem Rhein gefüllt und in ein Freizeitgebiet umgewandelt werden.

RWE warnt Aktivisten vor Gefahren

RWE betont, dass die Plattformen in den Bäumen erhebliche Gefahren bergen, insbesondere durch starken Wind. „Wir fordern die Menschen regelmäßig auf, unser Betriebsgelände zu verlassen, dessen Grenze durch eine Erdverwallung klar gekennzeichnet ist“, erklärte der Konzern.

Während der Konflikt zwischen Umweltschützern und dem Energiekonzern andauert, bleibt das Sündenwäldchen ein Symbol des Widerstands. Ob sich die Situation bis zur nächsten Rodungssaison verändert, bleibt abzuwarten.

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